Interview mit BERNARD ARNAULT.
Das Gehirn hinter der Multi-Milliarden-Dollar-Luxusmarke LVMH

Bernard Arnault, Präsident des weltweit größten Luxusgüter-Konzerns LVMH

Bernard Arnault, Präsident des weltweit größten Luxusgüter-Konzerns LVMH

DAS VIDEO ZUM INTERVIEW

Fotos: © CNN Style

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Bernard Arnault ist Präsident des weltweit größten Luxusgüter-Konzerns LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton S.A. und der wohlhabendste Mann Frankreichs.

CNN Style traf den Milliardär in seinem Givenchy Flagshipstore in New York, der vergangenen Monat auf der Madison Avenue eröffnet wurde. 

Über den perfekten Designer für seine Marke: 

Ich denke, dass man ständig Risiken eingeht, denn man braucht ja nicht nur einen Designer, der Talent hat, man braucht einfach mehr. In der Modewelt gibt es genügend talentierte Designer, die mit guten Marken arbeiten, bei denen der Erfolg aber dennoch ausbleibt. Ich denke, dass es an den Kunden liegt. Denn diese merken, wenn etwas richtig ist, wenn es also eine Nähe zwischen dem Designer und der Marke gibt. 

Riccardo Tiscis Show ist sehr modern, dennoch hat man Herr Givenchy immer im Hinterkopf. Und das begründet seinen Erfolg. Bei den meisten Marken, für die ich im Laufe meiner Karriere verantwortlich war, kam der Erfolg dann, wenn es ihnen gelang die Geschichte der Marke mit modernen Elementen zu vereinen, wenn sich die Kreativität des Designers auf natürliche Art und Weise mit der Marke deckt. 

Über die Aufstellung des Luxus-Unternehmens

Ich sage immer, dass man die LVMH Gruppe wie ein Startup managen sollte. Trotz unserer Größe sollten wir das versuchen, denn nur so kann man junge motivierte Talente akquirieren. Vor kurzem habe ich einen Senior Manager von Apple eingestellt. Er soll das Unternehmen agiler und mobiler machen und uns sein Wissen in Bezug auf das Internet und digitale Themen näherbringen. 

Wenn ich zu Stunden von Wirtschaftsuniversitäten spreche, sage ich ihnen immer, dass sie bitte nicht von mir erwarten sollen, dass ich über Marketing spreche, denn ich hasse Marketing. Ich denke, dass wir hier sind, um Produkte zu kreieren und etwas zu erfinden, dann kommen die Kunden zu uns. Wenn man aber damit beginnt, Marktstudien zu erstellen, die genau besagen, was die Zielgruppe will und sein Produkt dann nach diesem Ergebnis ausrichtet, läuft man Gefahr sich zu verheddern und etwas zu entwerfen, das schon alle gesehen haben. Ich denke, dass die besten Produkte immer die sind, die völlig neu sind. 

Ich habe einmal mit Steve Jobs über seine Produkte gesprochen und ihn gefragt, ob er glaubt, dass seine Telefone auch in 30 Jahren noch so erfolgreich sein werden. Und er meinte, er wüsste es nicht. Er stellte mir die Gegenfrage und ich sagte: „Weißt du was, Steve, ich denke, dass mein Dom Perignon auch noch in 30 Jahren verkauft wird. Denn wir verkaufen ein Stück Geschichte.“

 

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