MICHIL COSTA

Gedanken des Hoteliers Michil Costa zur aktuellen Lage

02_Michil Costa.jpg

Gedanken des Hoteliers Michil Costa zur aktuellen Lage. Es sind schwierige Tage, das wissen wir alle. Ernst Bloch hat einmal gesagt, dass "der Reichtum einer Epoche im Todeskampf gewaltig" sei.

In einer Notfallsituation ist reflektiertes Handeln gefragt. Worum wir alle unsere Gäste bitten und uns alle dazu auffordern, ist dieses Kapitel der Geschichte leicht und sanft zu leben. „Langsamer, tiefer, zarter“, wie es sich vor 20 Jahren schon der Südtiroler Politiker Alexander Langer gewünscht hat. Jetzt ist der Moment gekommen. Wir können nicht zu Stein erstarren, wir müssen handeln. Und dass wir handeln können, haben wir bereits gezeigt. Ziehen wir uns also jeder in sein Zuhause zurück, aber vereinen wir uns im Denken und im Handeln.

galleryIMG15997_mod.jpg


Angesichts des dramatischen Notstandes, der das Coronavirus in ganz Italien und weltweit hervorruft, haben wir als touristisches Unternehmen uns gefragt, welchen Beitrag wir innerlands zur Unterstützung von Ärzten, Pflegekräften und anderen spezialisierten Hilfskräften leisten können, die an vorderster Front dieser immensen Tragödie kämpfen. Als kleinen Beitrag und auch, um der hart von der Krise betroffenen Touristikbranche einen Impuls zu versetzen, möchten wir mit denjenigen Mitteln helfen, die uns zur Verfügung stehen. Und das sind Gastfreundschaft, Solidarität, Menschlichkeit.Wir starten daher für und in Italien die Aktion WIR GLAUBEN AN DIE MENSCHEN um denjenigen, die an vorderster Stelle kämpfen, nicht nur Verständnis und Bewunderung entgegenzubringen.

Wer an vorderster Front alles gibt, wer riskiert, wer sich als Individuum, als Mensch, in seinem Beruf zu hundert Prozent und mehr engagiert, soll konkret auch die Möglichkeit zur Erholung, Entspannung, zum Durchatmen erhalten. Denn diesen Menschen, und das ist alles andere als eine Floskel, gilt unsere ganze, uneingeschränkte Bewunderung. Was wir ihnen anbieten, ist ein Urlaubstag in unserem Hotel Albergo Posta Marcucci in Bagno Vignoni, einem historischen Thermalstädtchen im Val d’Orcia in der Toskana. Das Val d’Orcia ist ein UNESCO-Welterbe, aber uns ist wohl bewusst, dass in diesem Fall das echte Welterbe der Menschheit all die Menschen sind, die alles geben, mitunter sogar ihr eigenes Leben, damit wir dieser Krise Herr werden."Im Grunde unseres Herzens suche wir immer ein Zuhause für Körper und Seele. Und hier ist es, das Zuhause. Das Haus. Hier sind wir eine große Familie, bestehend aus allen, die dieses Haus mit ihrem Einsatz jeden Tag mit Leben füllen. Hier gibt es Werte und Wissen. Die wir teilen möchten, von Mensch zu Mensch.“ Michil Costa

galleryIMG12755_mod.jpg

„Das ist eine von den Amerikanern angezettelte Verschwörung“. „Das Bakterium wurde im Labor erzeugt“. „Wir hätten einfach weitermachen sollen wie bisher“. „Die Franzosen und die Deutschen waren schlau und wir Italiener viel zu ehrlich“. „Die Opfer waren alt und schwach, jetzt sind sie bei Gott, aber sie waren ohnehin dem Tode geweiht“. „Schuld sind bloß die Medien, Facebook und die Politik“. „Alarmismus und Panikmache sind viel gefährlicher als das Virus selbst“. „Diese Angst vor der Angst, nur wegen ein bisschen Fieber“. „Hätten wir ein Europäisches Gesundheitsministerium...“

Vermutungen, Beschuldigungen, Individualismus, Egoismus, Protagonismus und anderes mehr: Jeder rettet sich in seine Weisheit. Der Punkt ist, dass wir in unserer reichen westlichen Welt eine derartige Krise auf unserer eigenen Haut seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr erlebt haben. Nicht einmal die 18.000 Menschen, die in den letzten fünf Jahren im Meer ertrunken sind, haben die Alarmglocken weltweit zum Läuten gebracht. In dem ein oder anderen Herzen zwar schon, doch nicht auf globaler Ebene. Nein, es brauchte ein Problem, das uns direkt betrifft, damit wir aus unserer Erstarrung aufwachen. An dergleichen sind wir nicht mehr gewohnt. Unser Interesse ist stets auf das gerichtet, was unmittelbar ganz in unserer Nähe geschieht, während wir die Probleme rund um den Klimawandel nie so richtig ernst genommen haben, weil die in der Zukunft liegen, weshalb wir sie nie als dringend wahrgenommen haben oder wahrnehmen wollten. Mit einer Infizierung dagegen hatten wir nie gerechnet. Doch jetzt wollen wir uns an das halten, was – in Ermangelung eines wirklich vereinten Europas – unser italienischer Staatspräsident sagt, der sehr deutlich geworden ist: Jetzt ist nicht der Moment für Anarchie.

WWW.POSTAMARCUCCI.IT

WWW.BERGHOTELLADINIA.IT

WWW.LAPERLACORVARA.IT