KATJA BERGER Von Sehnsüchten und Wunschträumen
Inhaltlich im Mittelpunkt der Werke von der in Wien lebenden Künstlerin Katja Berger, stehen alltägliche soziale Beziehungen in all ihren Facetten.
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© Katja Berger
Die Art, wie Katja Berger ihre Protagonist:innen nach Annäherung streben lässt, zeugt von Sehnsüchten und Wunschträumen, respektive der Suche nach Halt, Zuneigung und Anerkennung. Die formalen Ausdrucksmittel, die die Künstlerin dabei einsetzt, wirken mal surreal, dann wieder plakativ, oder märchenhaft illusionistisch und naiv-kindlich wie die Illustrationen von Kinderbüchern.
In ihrer künstlerischen Arbeit steht der Inhalt im Vordergrund, insbesondere die Erforschung der emotionalen und inneren Dimensionen von Menschen.
"Ich arbeite rein intuitiv und lasse mich von den Gefühlswelten inspirieren. Dabei geht es mir um das Einfühlen, das Zuhören, das Zeigen von Mitgefühl und Liebe sowie um die Auseinandersetzung mit Vergangenem, Zukünftigem und den Ängsten, die uns begleiten, …"
Katja Berger
Die Wahl der künstlerischen Technik, sei es Mixed Media Collage oder Öl auf Leinwand, spielt aber eine wichtige Rolle, um den Inhalt und die gewünschte emotionale Wirkung zu transportieren. "Ich wähle die Technik bewusst, um den Ausdruck und die Botschaft des Inhalts bestmöglich zu unterstützen. Die Technik ist dabei aber niemals Selbstzweck, sondern Mittel, den Inhalt zu übertragen," betont die Künstlerin.
In manchen Bildserien handelt es sich dabei gleichsam "um eine Synthese von Bewusstem und Vor-Bewusstem, Traumfragmenten, die in die Realität sickern, sie zerstückeln, mitgestalten. Deren physische Repräsentanten können sich in jederlei Wesen, in jeder Art von Szenario manifestieren, wie etwa in den Werken von Leonora Carrington. Zutiefst Innerliches, Persönliches, Diffuses findet so seine Verstofflichung, die für jeden Einzelnen eine individuelle Metamorphose auslösen und durchlaufen kann."
Auf vielen Gemälden Bergers fehlt die Tiefenperspektive. Die Figuren scheinen im Farbraum fast zu schweben. Die Gesichter, erscheinen als schattenlose, durchgängige Farbflächen, in die riesengroße Augen und markante Münder respektive Lippenpaare gesetzt sind. Laut Künstlerin dient diese Reduzierung der Hervorhebung wesentlicher nonverbaler Kommunikationszuschreibungen und als Leitfaden für die Lesart der Werke.
Text : Lado Sachwadze