CHRIS SMALL

Chris Small, Vice President of Design & Innovation bei woom

Im PREMIUM-Interview gibt Chris Small, Vice President of Design & Innovation bei woom, exklusive Einblicke in den kreativen Entwicklungsprozess , der das woom WOW zu einem Design-Meisterwerk macht. Ein Gamechanger für die frühkindliche Entwicklung - Made in Europe und mit den gewohnt höchsten Ansprüchen an Qualität und Design.

 

“Wenn Kinder Freude zeigen und die Eltern ein gutes Gefühl haben, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind …”

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Chris Small 

Fotos: beigestellt, © woom

Welche Herausforderungen gibt es beim Design eines Produkts für Kinder, die noch nicht richtig laufen bzw. sprechen können?

 

Chris Small: In mancher Hinsicht ist es sogar einfacher, Babys und Kleinkinder geben nur eingeschränkt verbale Rückmeldungen, so werden wir von Worten nicht abgelenkt. Stattdessen gilt es gut zu beobachten: hinschauen, lernen und selbst die kleinsten Signale erkennen. Für woom WOW haben wir viele Prototypen gebaut und getestet, um die Funktionen und Features zu überprüfen. Design von Kinderprodukten ist wie ein leeres Blatt: Denn Babys und Kleinkinder sind noch nicht von der Welt beeinflusst. Unsere Aufgabe als Produktdesigner ist es, sichere, intuitive und spielerische Produkte zu entwickeln.

Wie testet man ein Produkt für eine Zielgruppe, die noch nicht aktiv Feedback geben kann?

Bei woom denken wir immer an beide Zielgruppen: die Kinder - also die Nutzerinnen und Nutzer - aber auch an die Erwachsenen, also die Käuferinnen und Käufer unserer Produkte, wie Eltern, Großeltern, Tanten, Onkeln. Gerade bei Kleinkindern ab neun Monaten spielen vor allem die Eltern eine wichtige Rolle in der Entwicklungsreise. Wir beobachten die Reaktionen der Kinder – wie sie sich bewegen, interagieren oder lächeln – und schauen gleichzeitig darauf, wie die Eltern mit dem Produkt umgehen, ihre Kinder unterstützen und wie sie sich dabei fühlen. Diese Einblicke sind entscheidend. Wenn das Konzept bei beiden ankommt, die Kinder Freude zeigen und die Eltern ein gutes Gefühl haben, dann wissen wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Welche Rolle spielt dabei die Wahl der Materialien – insbesondere mit Blick auf Sicherheit, Design und Nachhaltigkeit?

Materialien spielen bei uns eine zentrale Rolle. Bei woom ist „Colour, Material and Finish“ einer unserer strategischen Schwerpunkte. Mit woom WOW haben wir ein Produkt entwickelt , das einerseits modern und passend für die Kategorie ist, gleichzeitig aber auch sicher, nachhaltig und verantwortungsvoll hergestellt ist. Das heißt: keine Kompromisse – kein Kleber, keine fest verbundenen Kunststoffschichten – damit das Produkt leicht repariert und recycelt werden kann. Wir haben mit Monomaterialien (Anmerkung: Materialien, die nur aus einem einzigen Werkstoff bestehen und dadurch besonders gut recycelbar sind) gearbeitet und produzieren bewusst in Europa. Für uns steht Sicherheit an erster Stelle, aber Nachhaltigkeit und gutes Design können dabei absolut Hand in Hand gehen. 

Gab es einen Moment, in dem Sie bewusst von herkömmlichen Designprinzipien abweichen mussten?

Das woom WOW ist an sich schon ungewöhnlich, so etwas hat es bisher noch nie gegeben, eine echte Innovation am Markt. In vielerlei Hinsicht war es also gar nicht möglich, einfach nach Konventionen zu arbeiten. Gleichzeitig steht kindgerechtes Design bei woom immer im Mittelpunkt. Statt unsere Prinzipien über Bord zu werfen, hinterfragen wir sie ständig: Geht das noch besser, einfacher, mit weniger Teilen, oder auf eine Art, die das Produkt sicherer und spielerischer macht? Genau diese Haltung hat das woom WOW geprägt.

woom revolutioniert einmal mehr den Markt - diesmal mit dem durchdachten Balancebike, das sich immer wieder selbst-zentriert und damit nicht umfällt.

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Gibt es ein Produkt aus Ihrer Kindheit, das Ihre Designphilosophie bis heute beeinflusst?

Neulich auf einer Familienreise haben wir das Lego House in Billund (Dänemark) besucht und ich wurde an etwas sehr Eindrucksvolles erinnert: Gleich am Eingang wird gezeigt, dass man allein mit sechs roten 2×4-Steinen über 915 Millionen verschiedene Kombinationen bauen kann. Mit anderen Worten: Ein Leben lang würden einem die Möglichkeiten mit nur sechs Steinen nicht ausgehen. Genau das beschreibt auch meine Design-Philosophie, ich liebe es, wenn jemand sagt: „Das geht nicht“ oder „Das haben wir schon immer so gemacht“. Genau dort tun sich neue Möglichkeiten auf, eine Chance, bessere Fragen zu stellen und anders zu denken.

Was war für Sie der schönste Moment während der Entwicklung von woom WOW?

Gerade jetzt, wo das Produkt gelauncht ist und wir schon die ersten strahlenden Gesichter der Kinder und begeisterte Reaktionen sehen, ist das unglaublich erfüllend. Aber wenn ich auf das Projekt selbst zurückblicke, war der beste Moment dieser schwer fassbare „Geistesblitz“, der Augenblick, in dem die entscheidende Erkenntnis, die Skizze des Balancebikes und der Nutzerfokus sich wie ein Puzzle zusammengefügt haben. In dem Moment wusste ich: Genau das ist es, in diese Richtung müssen wir weitergehen. 

Was bedeutet „gutes Design” für Sie persönlich?

Für mich ist gutes Design schön, funktional und emotional, es schafft eine echte Verbindung zwischen Produkt und Nutzer:in. Und es endet nicht beim Produkt selbst, sondern umfasst das gesamte Erlebnis rundherum. Gerade beim Design für Kinder sollte gutes Design Freude, Vertrauen und Neugier wecken. Um es mit Dieter Rams, einem der Väter des Industriedesigns, zu sagen: Gutes Design ist so wenig Design wie möglich.

 

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