Triebaumer präsentiert Blaufränkisch Oberer Wald 2019 - Ein kühles Aromenwunder
Der „Obere Wald“ in den Hügeln hinter Rust am Neusiedler See ist nach Süden geneigt und empfängt Sonne im Übermaß. Dennoch kommt von dort ein kühler Blaufränkisch, der in Prägnanz und aromatischer Tiefe seinesgleichen sucht. Der Blaufränkisch Oberer Wald 2019 von Regina und Günter Triebaumer ist ein Paradoxon – und ein herrlicher Wein für gemütliche Abende zu Hause.
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Regina und Günter Triebaumer genießen ihren Wein © Steve Haider
Tiefe Farben und Aromen vom einzigartigen Terroir
Im Glas wird klar: Hier ist Regina und Günter Triebaumer etwas ganz Besonderes gelungen. Ein intensiver Duft nach Weichseln, schwarzen Kirschen und Brombeeren, dazu kommen Kräuternoten nach Minze und Rosmarin, etwas pfeffrige Würze, nach einer Weile gesellt sich dunkle Schokolade dazu. Am Gaumen zeigt sich der Wein saftig, die Fülle erhält Struktur und Rückgrat durch elegant feinkörniges Tannin. Die Aromen klingen lange nach und hinterlassen den Eindruck von kühler Eleganz. „Er ist ein Geschenk der Natur“, bringt es Günter Triebaumer auf den Punkt.
Von Muschelresten oder versteinerten Korallen
Tatsächlich ist der Blaufränkisch Oberer Wald 2019 durch und durch vom Terroir geprägt. Der Boden dieser außergewöhnlichen Lage besteht überwiegend aus Kalksandstein und Muschelkalk – immer wieder stößt man beim Bearbeiten der Scholle auf fossile Muschelreste oder versteinerte Korallen. „Hier war vor 300 Millionen Jahren der Sandstrand eines Meeres“, sinniert Regina Triebaumer, „eine faszinierende Vorstellung.“
Dieses extrem kalkige Terroir sorgt für gute Entwässerung und regt die Rebstöcke an, tiefe Wurzeln zu bilden. Die Weine entwickeln dichte Opulenz und eine einzigartige salzig-mineralische Note, sie unterscheiden sich dadurch deutlich von Blaufränkisch-Weinen, die beispielsweise auf Schieferböden gewachsen sind.
Eine Besonderheit des Oberen Walds liegt darin, dass sich der Hang nicht ostwärts zum See neigt, wie bei fast allen anderen Ruster Lagen, sondern zur Gänze nach Süden. Obwohl er auf diese Weise besonders viel Sonne erhält, fallen die Weine hier keineswegs heiß und schwer aus, sondern entwickeln eine kühle Aromatik. Das liegt zum einen daran, dass die thermische Wirkung des Sees hier weniger spürbar wird, zum anderen an der guten Luftzirkulation – die Reben werden buchstäblich durchlüftet.
Blaufränkisch Oberer Wald © Weingut Triebaumer